FriedensFrauen Weltweit: Netzwerk für nachhaltige Entwicklung
Die Umweltstiftung Greenpeace unterstützt das internationale Engagement von „FriedensFrauen Weltweit“. 2013 förderte sie ein Kongresspanel zur nachhaltigen Landnutzung in Madrid und den anschließenden Besuch der Insel El Hierro, die in der Umweltpolitik Standards setzt.
Das internationale Netzwerk „FriedensFrauen Weltweit“ hilft Frauen bei ihren Aktivitäten für Frieden, Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Ein wichtiges Thema ist die Ernährungssouveränität. Diese trägt u.a. dazu bei, Ressourcenkriege zu vermeiden. Auf der Plattform vernetzen sich aktive FriedensFrauen. Sie lernen voneinander und entwickeln gemeinsame Projekte. Für ihr Engagement wurde das Netzwerk mit seinen rund 1000 Frauen aus aller Welt 2005 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Im April 2013 tagte in Madrid zum achten Mal der Weltkongress der „Blue Economy“ – so genannt nach der Hauptfarbe unseres Planeten. Dort boten FriedensFrauen aus China, Japan, Hongkong, Kolumbien und Mexiko auf Initiative des deutschen Zweigs und unterstützt durch die Umweltstiftung Greenpeace das Diskussionspanel „Frauen weltweit auf dem Weg zur nachhaltigen Landnutzung“ an.
Reiche Ernten mit nachhaltig erzeugter Schwarzerde
Die Frauen stellten verschiedene Projekte nachhaltiger Lebensmittelproduktion aus Mexiko, Kolumbien, China, Simbabwe und Deutschland vor. So wird beispielsweise in blühenden Kleingärten mit fruchtbarer Schwarzerde (Terra Preta) auf Pestizide und chemische Dünger verzichtet. Mit diesem Ackerboden erzielen indigene Bevölkerungen seit Jahrhunderten reiche Ernten, etwa im Amazonasgebiet. Organische Abfälle werden dabei mit Pflanzenkohle durchmischt und fermentiert. Das Verfahren kann unabhängig von den Klimazonen weltweit angewandt werden, auch in Deutschland. Es leistet zudem einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz, da Kohlenstoff dauerhaft in der Erde gespeichert und so der Atmosphäre CO2 entzogen wird.
Einige der FriedensFrauen besuchten anschließend zusammen mit einer Kongressdelegation die kanarische Insel El Hierro, um dort das Wissen um die Terra-Preta-Technik weiterzugeben. Die von Wind und Meer umtoste Insel ist auf dem besten Weg, ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung zu werden: Die Stromversorgung soll demnächst zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden ebenso wie der Kraftstoffbedarf für den Verkehr. Außerdem ist geplant, alle Abfälle vollständig zu recyceln und die Landwirtschaft komplett auf Bio umzustellen.
„Mit dem in Spanien gesammelten Wissen können Frauen überall in ihren Heimatländern die nachhaltige Landnutzung weiter voranbringen“, sagt Dr. Ute Scheub. Sie ist westeuropäische Koordinatorin der FriedensFrauen Weltweit.