Solar-Kickoff: Sonniges Public Viewing in Afrika

Auch wenn „Bafana!Bafana!“, die Spieler der südafrikanischen Nationalmannschaft, sich schon früh aus dem WM-Turnier verabschieden mussten, der Hochstimmung der Bewohner des kleinen Dorfes Jericho im Nordwesten Südafrikas tat das keinen Abbruch. Denn Greenpeace Schweiz und Greenpeace Afrika holten die Fußballweltmeisterschaft 2010 nach Jericho.

Foto © Greenpeace Africa

Ein Ticket oder gar die Reise zum 120 Kilometer entfernten Stadion in Johannesburg hätte sich keiner der Dorfbewohner leisten können. Und da es normalerweise nur selten Strom gibt, war selbst die Fernsehübertragung nicht gesichert. Doch für die sorgte die Sonne: Im Vorfeld der WM hatte Greenpeace Schweiz die Idee, das Großereignis zu nutzen, um für Solarenergie zu werben. So kam es, dass der Schweizer Solarexperte Michael Götz 25 Jugendliche aus dem Dorf Jericho im Rahmen des Greenpeace-Workshops „Solar Kickoff“ anleitete, eine Solarstromanlage zu bauen. Zugleich wurden die jungen Teilnehmer in Montage und Wartung der Anlage eingewiesen.

Saubere Energie für die Zukunft

Diese Initiative hat die Umweltstiftung Greenpeace gerne unterstützt. Pünktlich zum Anpfiff waren nicht nur die Photovoltaikmodule auf dem Dach der Mehrzweckhalle der Schule installiert und eine Großleinwand angeschlossen, sondern auch Popcornberge aus dem Solarkocher fertig. So konnten rund 600 Menschen in Jericho die Fußballweltmeisterschaft, die zum ersten Mal auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen wurde, live miterleben. „Das ist eine fantastische Art, CO2-Emissionen zu reduzieren und Strom aus Kohlekraftwerken mit sauberer, erneuerbarer Energie zu ersetzen“, freut sich Greenpeace-Aktivist Nkopane Maphiri. Die WM ist vorbei, doch der Langzeiteffekt bleibt: In Südafrika sind die jungen Leute die Hoffnungsträger bei der Gestaltung einer neuen, CO2-armen Energiezukunft für das riesige Land. Der Transfer von Knowhow in Solartechnologie vermittelt Sensibilität für Erneuerbare Energien und eröffnet Berufsperspektiven in einer Zukunftsbranche.