Stromnetzstudie: 24/7 – das Stromnetz des 21. Jahrhunderts
Der Kraftwerkspark von morgen wird nicht mehr aus wenigen großen, sondern aus tausenden dezentralen Anlagen bestehen, ergänzt durch Offshore-Windparks und riesige Sonnenkraftwerke in Nordafrika. Dafür sind extrem leistungs- und anpassungsfähige Stromnetze erforderlich. Denn die Erneuerbare Energien liefern – anders als Kohle- und Atomkraftwerke – nicht stetig Strom. Damit trotzdem an sieben Tagen rund um die Uhr Strom fließt (24/7), braucht es zum einen Smart Grids, also eine intelligente regionale Stromvernetzung. Sie sorgt dafür, dass die Nachfrage mithilfe spezieller Stromzähler an das Angebot angepasst werden kann. Zum anderen sind sogenannte Super Grids, interkontinentale Verbindungen etwa zu Solargroßkraftwerken in Südspanien oder in der Sahara, erforderlich.
Neue Energien brauchen leistungsfähige und flexible Netze
Wie der Netzausbau zu bewerkstelligen ist und welche Investitionen dafür anfallen – dieses Szenario hat das European Renewable Energy Council (EREC) im Auftrag von Greenpeace International entworfen, die Umweltstiftung Greenpeace hat sich an der Finanzierung beteiligt. Nach seinen Berechnungen würde die Anpassung der Energie-Infrastruktur jährlich 5,2 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050 kosten. Zum Vergleich: Derzeit fließen jährlich rund zwei Milliarden Euro allein in die Wartung der deutschen Stromnetze. Die Umweltstiftung hat diese zukunftsweisende Untersuchung mit 15.000 Euro mitfinanziert.